Zeug

Zeug
Zeug:
Das altgerm. Substantiv mhd. ‹ge›ziuc, ahd. ‹gi›ziuch, niederl. tuig, aengl. in sulh-getēog »Pfluggerät«, schwed. tyg gehört zu dem unter ziehen behandelten Verb. Es bedeutet eigentlich »das Ziehen«, dann »Mittel zum Ziehen«. Daraus entwickelten sich Bedeutungen wie »Mittel, Gerät, Stoff, Vorrat«. Seit dem 18. Jh. wird »Zeug« auch abwertend im Sinne von »Kram, Plunder« gebraucht. Eine Ableitung zu »Zeug« ist 2 zeugen.
• Zeug
jmd. hat/jmd. besitzt/in jmdm. steckt das Zeug zu etwas
(ugs.) »jmd. hat die Anlage, das Talent, etwas zu werden«
In dieser Wendung war mit »Zeug« ursprünglich das Werkzeug, die Ausrüstung des Handwerkers, gemeint. Wer gutes Werkzeug hat, kann gute Arbeit leisten.
... was das Zeug hält
(ugs.) »in höchstem Maße, mit höchstem Einsatz«
In dieser Wendung steht »Zeug« für das Geschirr, mit dem Pferde oder Ochsen angespannt werden. Wenn die Zugtiere hart arbeiten, wird das Geschirr stark beansprucht, muss es viel aushalten.
jmdm. etwas am Zeug flicken
(ugs.) »jmdn. in Misskredit bringen ‹wollen›«
In dieser Wendung ist mit »Zeug« die Kleidung gemeint. Wer sich an jemandes Kleidung zu schaffen macht, verändert dessen Aussehen, beeinträchtigt – in bildlicher Übertragung – sein Ansehen.
sich ins Zeug legen
(ugs.) »sich anstrengen«
In dieser Wendung steht »Zeug« für das Geschirr von Zugpferden oder -ochsen, die sich bei angestrengter Arbeit mit ihrem ganzen Gewicht in das Geschirr legen müssen.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Zeug — das; (e)s; nur Sg; 1 gespr, meist pej; etwas, das man nicht mit seiner eigentlichen Bezeichnung nennt (meist weil es wertlos oder uninteressant ist): Hier liegt so viel Zeug herum, räum bitte auf!; ,,Magst du einen Likör? ,,Nein, so süßes Zeug… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Zeug — bezeichnet: in der Militärtechnikgeschichte Rüstungen etc., siehe Zeug (Militärtechnik) historische Bezeichnung für Gewebe, siehe Gewebe (Textil) in der Philosophie Martin Heideggers einen Gegenstand, der zu einem bestimmten Zweck dienlich ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeug [3] — Zeug, mittelalterlicher Ausdruck für Rüstung, später für Geschütze mit ihrem Zubehör, namentlich solange die Artillerie eine Zunft bildete, daher Zeugmeister, ein Artillerieoffizier jener Zeit; Feldzeugmeister (s. d.) oder Generalfeldzeugmeister …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • -zeug — [ts̮ɔy̮k], das; [e]s Suffixoid; als Sammelbezeichnung: 1. für einen Zweck: a) fasst Mittel, Dinge, Gegenstände zusammen, mit denen eine mit dem Basiswort genannte Tätigkeit durchgeführt wird: Angelzeug; Badezeug; Flickzeug; Nähzeug; Rasierzeug;… …   Universal-Lexikon

  • Zeug — Zeug, 1) Stoff, Materie, woraus Etwas verfertigt werden soll od. worden ist; 2) so v.w. Papiermasse, s.u. Papierfabrik II. u. III.; fettes Z. läßt das Wasser schwer u. langsam von sich, vom mageren Z. läuft das Wasser rasch ab; todtgemahlenes Z …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zeug — das; [e]s, e; jemandem etwas am Zeug flicken (umgangssprachlich für an jemandem kleinliche Kritik üben) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Zeug [1] — Zeug, Webstoff, s. Gewebe, S. 777 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug [2] — Zeug, der (Schriftzeug), in den Buchdruckereien alle unbrauchbar gewordenen Drucktypen; auch soviel wie Schriftmetall (s. Schriftgießerei) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug [4] — Zeug, die Bierhefe; dann allgemeine Benennung des Jagdzeugs (s. d.); seemännisch soviel wie Takelung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug — Zeug, 1. s.v.w. Bierhefe; 2. s.v.w. Schriftmetall, auch die unbrauchbar gewordenen Typen; 3. Halbzeug, Ganzzeug, s. Papierfabrikation; 4. seemännisch s.v.w. Takelung …   Lexikon der gesamten Technik

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